Wenn es um das Thema Vorzelt geht, dann gibt es unzählige Fragen und Unklarheiten. Sei es die Grösse, die Anbaumöglichkeiten, die Ausstattung oder ganz einfach, welches Gestänge das richtige ist – es tauchen immer wieder neue Fragen auf.
Wir geben dir nun eine Übersicht über das Thema Vorzelt und zeigen dir die Unterschiede und Varianten von verschiedenen Vorzelten auf.
Das Vorzelt
Ein Vorzelt ist wie der Name schon sagt, ein Zelt das vor einem Campingfahrzeug angebaut wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Campingbus, ein Reisemobil oder einen Wohnwagen handelt. Für all diese Fahrzeugkategorien gibt es passende Vorzelte.
Das Vorzelt ist für die Camper wie ein zusätzlicher Raum der vor dem Fahrzeug entsteht. Oftmals wird darin gekocht, gegessen und gemütlich zusammengesessen, aber auch das ein oder andere Campingmaterial gelagert.
Befestigung am Fahrzeug
Am Vorzelt ist ein Kederband (7mm Wulst) angebracht. Dieses wird in die Kederschiene eingezogen und anschliessend das Vorzelt aufgebaut.
Bei der Befestigung unterscheidet man zwischen Reisemobil (inkl. Kastenwagen), Campingbus und Wohnwagen.
Befestigung am Reisemobil
Beim Reisemobil wird das Vorzelt in die Kederschiene der Markise eingezogen. Die Kederschiene befindet sich im Frontprofil der Markise und hat einen Durchmesser von 5mm.
Dabei ist es wichtig, dass das Vorzelt für das Reisemobil ebenfalls ein 5mm Kederband hat. Ist dies nicht der Fall, dann gibt es Adapter von 7mm auf 5 mm.
Ist keine Markise am Reisemobil befestigt, besteht oftmals die Möglichkeit, eine zusätzliche Kederschiene anzukleben. Anschliessend wird dort das Vorzelt eingezogen und aufgebaut.
Beim Campingbus gibt es verschiedene Varianten
Ein Busvorzelt verfügt über eine Schleuse zum Befestigen am Campingbus.
Die Schleuse ist in der Regel 90 cm tief und in der Breite wie das Vorzelt. An der Schleuse ist ein Kederband sowie ein Hohlsaum befestigt.
Befestigung mittels Kederband
Die einfachste Variante ist, man fährt wie beim Reisemobil mit dem Kederband in die Kederschiene an der Markise (auch hier wieder auf den Durchmesser des Keders achten).
Anschliessend kann das Vorzelt aufgebaut werden.
Tipp: Da Busvorzelte freistehend sind, sprich du mit dem Campingbus wegfahren kannst und das Vorzelt stehen bleibt, ist ein Adapter zum einfacheren Hin- und wieder Wegfahren zu empfehlen.
Dieser wird einfach zwischen Vorzelt und Markise eingefahren.
In der Schleuse befindet sich ein Hohlsaum. Durch diesen kann eine Stange geschoben werden.
Die Stange legt man anschliessend über den Markisenkasten und spannt die Stange links und rechts an den Boden – so ist das Vorzelt auf einfachste Art „befestigt“.
Ist am Campingbus keine Markise vorhanden, kannst du mittels Schleusenstab und Klammern das Vorzelt direkt an der Regenrinne befestigen.
Befestigung ohne Markise an einem Bus ohne Aufstelldach
Bei einem Campingbus ohne Markise und ohne Aufstelldach kann die Schleuse auf das Fahrzeugdach gelegt und über dem Fahrzeug auf der anderen Seite abgespannt werden.
Dafür ist der Schleusenstab für mehr Stabilität zu empfehlen. Abgespannt wird die Schleuse mittels den angebrachten Spannbändern und Heringen am Boden.
Die meisten Wohnwagen verfügen über eine integrierte Kederschiene. Dabei ist das Umlaufmass vom Boden um die Schiene bis wieder zum Boden entscheidend. Das Umlaufmass ist massgebend für die Vorzeltgrösse.
Das Umlaufmass misst man von Boden zu Boden entlang der Schiene. Das Umlaufmass ist ebenfalls in den Fahrzeugunterlagen (Technische Angaben) angegeben.
Das Vorzelt wird an der Kederschiene (7mm) eingezogen und anschliessend aufgestellt.
Speziell sind Vorzelte für extrahohe Wohnwagen (z.B. Bürstner Averso Plus) oder niedrige Wohnwagen (Kipp, Trigano oder Eriba Touring) bzw. Wohnwagen mit Hubdach. Hier gibt von einigen Herstellern für die einzelnen Typen von Wohnwagen spezielle Vorzelte.
Aufgepasst bei Teil- und Luftvorzelten: Da diese nicht das ganze Umlaufmass umfassen, ist die Länge der geraden Dachkante für die Grösse massgebend.
Beispiel: Ist die gerade Dachkante 4,2 Meter lang, dann passen Vorzelte mit einer Länge von maximal 4,0 Meter aber nicht 4,5 Meter.
Vorzelte gibt es mit Gestänge und mit Luftschläuchen. Gestänge-Vorzelte haben den Vorteil, dass diese stabiler und weniger anfällig bei Sturm und Regen sind.
Gestängevorzelte sind z.B. für Dauer-, Saison- und Wintercamper sehr zu empfehlen.
Vorzelte mit Luftschläuchen sind sehr schnell auf- und wieder abgebaut. Sie eignen sich für Reisecamper.
Vorzelte mit Luftschläuchen sind im Winter weniger geeignet, da diese durch die Schneelast zusammenknicken können. Der Vorteil jedoch ist, dass das Luftvorzelt einfach wieder aufgestellt wird – es gibt keine Stangen die knicken oder brechen.
Gestängevorzelte und Luftvorzelte gibt es für Reisemobile, Campingbusse und Wohnwagen.
Das Wintervorzelt wir nur an einem kleinen Teil der Kederschiene eingezogen und platziert. Durch die geringere Breite und Tiefe (ab 150 cm) ist der Raum deutlich kleiner als bei einem herkömmlichen Vorzelt.
Im Winter wird das Vorzelt eher als geschützter Eingang genutzt und weniger zum drin essen und sich aufhalten. Durch die geringe Zelttiefe fällt das Dach steiler ab, sodass der Schnee schneller herunter rutscht und ein Eindrücken des Gestänges verhindert wird.
Das Busvorzelt ist speziell für den Campingbus mit einer Höhe von ca. 180 bis 210 cm gedacht.
Das Busvorzelt hat zur Anbringung eine Schleuse und kann auch hinten geschlossen werden, für den Fall, dass man mit dem Bus wegfährt.
Ein Busvorzelt gibt es bereits ab ca. 250 cm Breite und reicht bis zu gut 5 Meter. Je nach Bedürfnis verfügen diese über unterschiedliche Ausstattungen und Erweiterungsmöglichkeiten.